Herr Mischler, was verstehen Sie unter Industrie 4.0?
Kundenorientierung, Flexibilität und Sicherheit – diese Schlagworte sind oberstes Paradigma für eine zukunftsfähige Stahlherstellung. Um auch die hohen Anforderungen in der Langstahlproduktion zu erfüllen, geht mittel- bis langfristig kein Weg an Industrie 4.0 vorbei.
Die SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe versteht sich als Technologieführer unter den Langstahlherstellern weltweit. Das Thema Industrie 4.0 steht im Sinne von Digitalisierung und intelligenter Datennutzung bereits seit einiger Zeit auf unserer Agenda.
Sind digitale Technologien in Ihrem Unternehmen bereits geplant oder eingeführt? Wenn ja, welche?
2016 haben wir bei der Konzerntochter Swiss Steel die ersten Weichen für die Stahlproduktion 4.0 gestellt. Der gesamte Bereich des Coil-Handlings wurde auf den neuesten Stand der Technik gebracht und bietet maximale Flexibilität bei der Weiterbehandlung des Stahls. Zentrales Element des neuen Coil-Handlings ist der hohe Automatisierungsgrad.
Die Prozessparameter werden vollumfänglich elektronisch dokumentiert und der Materialfluss ist jederzeit nachvollziehbar. Die intelligente Datenanalyse ermöglicht konzeptionelle Freiheit in maßgeschneiderten Entwicklungsprojekten. Jetzt bauen wir unsere Maßnahmen im Bereich Industrie 4.0 aus und nutzen die Synergieeffekte im Bereich Werkstoff- und Technologiekompetenzen der Schwesterunternehmen Swiss Steel und Steeltec.
Wo sehen Sie zukünftige Trends für Ihren Geschäftsbereich?
Wir sehen in Industrie-4.0-Lösungen einen zentralen Schlüssel, um dem Wettbewerb im Bereich Speziallangstahl stets einen Schritt voraus zu sein. Der Fokus liegt auf der kontinuierlichen Verbesserung und vorausschauenden Fehlervermeidung im Produktionsprozess und in der gesamten Lieferkette: von der Entstehung einzelner Stahlkomponenten über ihre Verarbeitung zu Komponenten bis zu Montage und Betrieb.