Mit der offiziellen Eröffnung des Edelstahlwerks in Kapfenberg setzt die voestalpine einen technologischen Meilenstein in der Herstellung zukunftsweisender Hochleistungswerkstoffe.
Dies Werk, das weltweit führend in Sachen Digitalisierung und Nachhaltigkeit ist, markiert das erste seiner Art, das in Europa seit vier Jahrzehnten entstanden ist. Diese Investition bringt erhebliche wirtschaftliche Impulse für die Region. Das Werk hat die Kapazität, jährlich 205.000 Tonnen Spezialstahl für anspruchsvolle Kundensegmente zu produzieren.
Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG, sagt:
„Die heutige Eröffnung des Edelstahlwerks in Kapfenberg ist ein historischer Moment und ein entscheidender technologischer Schritt für den voestalpine-Konzern, mit dem wir unsere globale Wettbewerbsfähigkeit weiter stärken können. Gleichzeitig trägt diese Großinvestition zum langfristigen Erhalt von Wohlstand und Arbeitsplätzen in der Region bei.“
Mit der Schaffung dieses neuen Werks werden etwa 3.500 Arbeitsplätze in den steirischen voestalpine-Standorten Kapfenberg und Mürzzuschlag (voestalpine Böhler Edelstahl, voestalpine Böhler Aerospace und voestalpine Böhler Bleche) gesichert, wobei rund 150 Mitarbeiter direkt im neuen Werk tätig sein werden.
Franz Rotter, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Leiter der High Performance Metals Division, sagt:
„Das umfassende Know-how unserer Experten vor Ort war der ausschlaggebende Grund, warum die Standortwahl für das neue Edelstahlwerk auf Kapfenberg gefallen ist. Mein besonderer Dank gilt allen Mitarbeiter, die in den vergangenen Monaten und Jahren mit großem Engagement die heutige Eröffnung dieses Jahrhundertprojekts möglich gemacht haben, und in Zukunft mit ihrem täglichen Einsatz dazu beitragen, unsere führende Position im Bereich Werkzeug- und Spezialstähle weiter auszubauen.“
Das Werk zeichnet sich durch einen hohen Grad an Digitalisierung aus, der eine erstklassige Ausbildung erfordert. Etwa 8.000 Prozessdaten werden kontinuierlich erfasst, umgesetzt und analysiert, während die Steuerung aller Schmelzprozesse von einem zentralen Kontrollraum aus erfolgt. Die Qualifizierung der Mitarbeiter in Bereichen wie Robotik, Sensorik und Datenanalyse wird durch ein firmeneigenes Kompetenzzentrum für Digitalisierung gewährleistet.
Die Ausbildung zukünftiger Fachkräfte erfolgt bereits in einem hochmodernen Ausbildungszentrum in Kapfenberg, das auf eine digitalisierte Arbeitswelt ausgerichtet ist. Um die Fachkräfteausbildung am Standort zu sichern, wird ein neuer Lehrlingscampus für 60 Lehrlinge errichtet, mit einem geplanten Abschluss im Herbst 2025.
Ein weiterer Schwerpunkt des neuen Edelstahlwerks liegt auf Nachhaltigkeit und umweltschonender Stahlproduktion. Dies beinhaltet die Auskopplung von Wärme aus den Schmelzaggregaten in das Fernwärmenetz, geschlossene Kühlkreisläufe und eine hohe Energieeffizienz. Der Elektrolichtbogenofen, das Herzstück der Anlage, wird zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen betrieben.
Die Investition begann im Jahr 2018 und umfasst rund 467 Mio. Euro. Ursprünglich war ein Investitionsplan von 350 Mio. Euro vorgesehen, aber aufgrund der Herausforderungen während der Covid-19-Pandemie und Lieferproblemen von Schlüsselkomponenten von Zulieferunternehmen musste dieser Betrag angepasst werden. Die sechsjährige Investitionsdauer hat erhebliche volkswirtschaftliche und regionale Auswirkungen, wie eine Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts im September 2023 zeigt.
Die Errichtung des neuen Werks führt zu einer Wertschöpfung von etwa 350 Mio. Euro, wovon bis zu 230 Mio. Euro in die Steiermark fließen. Während der Bauphase sicherte die Investition zusätzlich zu den 3.500 Arbeitsplätzen an den steirischen voestalpine-Standorten Kapfenberg und Mürzzuschlag etwa 2.500 Arbeitsplätze in der Steiermark und mehr als 4.200 Arbeitsplätze in Österreich.