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11.03.2015

© Verlag Stahleisen GmbH

Schüler hantieren jetzt mit heißen Eisen

Eine mobile Gießerei hat Station an den Gewerblichen Schulen in Dillenburg gemacht. Beim "Gießerei-Mitmachtag" konnten Schüler unter Anleitung von Maschinenbaumeister Volker Allexi Erfahrungen sammeln. Bernhard Cloos, Geschäftsführer der Gießerei Doering aus Sinn, weilte während des Mittmachtages in der Schule. Überzeugt vom Gesehenen, vor allem aber von der Begeisterung, mit der die jungen Menschen bei der Arbeit waren, sagte er spontan die finanzielle Unterstützung zum Kauf und Übernahme der Folgekosten einer Schulgießerei zu.


Und auch die Zusage des Geschäftsführers der Herborner Pumpenfabrik, Wolfram Kuhn, zur Beteiligung an den Anschaffungskosten, liegt der Schule vor. Nun kann dieser wichtige Qualifizierungs- und Ausbildungsbaustein, der in verschiedenen Schulformen einsetzbar ist und die angestrebte engere Verzahnung von Theorie und Praxis weiter ausbaut, angeschafft werden. "Dies ist ein gutes Beispiel für die gut funktionierende Kooperation zwischen den Ausbildungsbetrieben und den Gewerblichen Schulen Dillenburg", freut sich Abteilungsleiter Burkhard Schneider.


Die Schulgießerei, bestehend aus einem Schmelzofen und weiteren Gegenständen, die für das Abgießen einfacher Gussteile erforderlich sind, wurde von der Inititative „Get-in-Form – Metallguss in der Schule“ angeregt.


Die Gießereitechnik hat im Lahn-Dill-Gebiet eine weit in die Vergangenheit zurückreichende Tradition, geprägt von einst wichtigen Erz-Revieren sowie eisenerzeugender und -verarbeitender Industrie. Die Anzahl der Firmen, die sich mit dieser Technologie befassen, ist jedoch in den vergangenen Jahrzehnten zurückgegangen. Dennoch gibt es nach wie vor Unternehmen in der Region, die aus flüssigem Metall tonnenschwere Werkzeugabgüsse oder Pumpengehäuse für die Abwassertechnik mit modernsten Technologien gießen.


Die Gewinnung von Nachwuchskräften gestaltet sich jedoch, nach Angaben von Ulrich Eichmann, Personalleiter der Firma Doering in Sinn, zunehmend schwieriger. Dieses liege, erläuterte Eichmann, zum einen an den „besonderen“ Arbeitsbedingungen in einer Gießerei, aber schlicht und ergreifend auch am zu geringen Bekanntheitsgrad der Gießereitechnologie.


Auch seien die Ausbildungsberufe des Gießereimechanikers und des technischen Modellbauers relativ unbekannt. Benjamin Weyerich, Ausbildungsleiter der Herborner Pumpenfabrik berichtete, dass bereitgestellte Ausbildungsplätze für die genannten Berufe nur sehr schwer oder gar nicht zu besetzen seien. (Quelle: www.mittelhessen.de)


 


 


 


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