30.11.2015
Hohe Prozesssicherheit und Anlagenverfügbarkeit sind das A und O einer effizienten und kundenorientierten Produktion. Daher investieren Unternehmen bei Fertigungssystemen wie bspw. Bearbeitungszentren für die Zerspanung, Stanz- und Biegemaschinen oder Gießereisystemen üblicherweise auch in auf ihre spezifischen Anforderungen zugeschnittene Servicekonzepte. Nicht so, wenn es um die Reinigungstechnik geht. Hier besteht die Strategie vieler Fertigungsbetriebe nach dem Auslaufen der Herstellergarantie häufig noch aus einer reaktiven Instandhaltung:
Die Reinigungsanlage wird dabei erst zu dem Zeitpunkt gewartet oder repariert, wenn deren Funktionsfähigkeit durch die unweigerlich bei technischen Systemen auftretende Abnutzung (z. B. Alterung, Verschleiß) soweit fortgeschritten ist, dass Reinigungsprobleme auftreten oder Teile defekt sind. „Aus dem daraus folgenden, ungeplanten Anlagenstillstand resultieren meist hohe Kosten sowie häufig auch ein Produktions- und Lieferausfall“, berichten Udo Steinhauser, Director Service Cleaning Industrial und Peter Lamberty, Director Cleaning Automotive bei der Dürr Ecoclean GmbH, Filderstadt. Um einerseits ungeplante Stillstände weitestgehend zu vermeiden und andererseits die Prozesssicherheit und Wirtschaftlichkeit der Reinigungsanlage ständig auf einem optimalen Niveau zu halten, hat der Anlagenbauer ein Produktportfolio für individuell abgestimmte Service-Konzepte entwickelt. Dies reicht von einem Call-Back-Service mit definierten Rückrufzeiten über Training bis zur Revision oder Modifikation der Anlage. „Im Service nur mit klassischen Wartungsverträgen zu arbeiten, die wir selbstverständlich anbieten, bringt Unternehmen heute nicht mehr unbedingt den gewünschten Nutzen. Denn die Anforderungen der einzelnen Anlagenbetreiber sind sehr unterschiedlich. So kommt es bspw. darauf an, ob eine eigene Instandhaltungsabteilung vorhanden und wie umfangreich diese ist. Bei manchen Kunden prüfen wir im Rahmen einer Inspektion nur die von den eigenen Mitarbeitern durchgeführten Maßnahmen. Bei anderen führen wir Wartungsarbeiten regelmäßig nach einem festgelegten Plan durch“, erklärt Udo Steinhauser. Um Wartung und Instandhaltung zu vereinfachen, sind die Anlagen von Dürr Ecoclean mit einem Modul ausgestattet, über das der Anlagenbetreiber Wartungsintervalle individuell festlegen und optimal planen kann. Dies ermöglicht einen „kontrollierten Produktionsausfall“ mit verringerter Anlagenstillstandszeit und ohne unkontrollierbare Kosten. Zwischen 40 bis 60 % der auftretenden Probleme lassen sich nach Erfahrungen der Serviceorganisation schnell und kostensparend durch ein Telefonat mit dem Helpdesk oder mittels Fernwartung beheben. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet auch die Erfassung der Daten kritische Komponenten in der Anlagensteuerung und deren Anzeige im Bedienfeld. „Die Anlage erklärt zum Teil schon, was zu tun ist. So wird bspw. die erforderliche Wartung einer Pumpe angezeigt oder auch zu tauschende Ersatzteile mit Servicenummer“, beschreibt Udo Steinhauser. Voraussetzung für die schnelle Problembehebung aus der Ferne ist jedoch, dass die erforderlichen Ersatzteile beim Anlagenbetreiber vorrätig sind. Dafür stehen produktspezifische und auf den Kunden abgestimmte Ersatzteilpakete für Standard- und Sonderanlagen zur Verfügung. Durch steigende Anforderungen an die Bauteilsauberkeit oder Veränderungen im zu reinigenden Produktspektrum verändern sich im Laufe der Betriebszeit nicht selten die Anforderungen an die Reinigungsanlage. Die Frage ist dann, lohnt sich eine Modifizierung des vorhandenen oder ist die Investition in ein neues Reinigungssystem erforderlich. Diesen Bereich deckt das Serviceangebot von Dürr Ecoclean ebenfalls ab. Für die Entscheidungsfindung wird einerseits die Produktionskette unter die Lupe genommen. „Nicht selten lässt sich hier schon einiges optimieren, z. B. durch eine Verringerung des Schmutzeintrags oder die Anpassung der Parameter des Reinigungsprogramms“, führt Peter Lamberty aus. Andererseits erfolgen Reinigungsversuche im Technikum von Dürr Ecoclean. Dabei werden sowohl der bestehende als auch der optimierte Prozess möglichst nah abgebildet und die Ergebnisse verglichen. „Wir führen dazu entsprechende Sauberkeitsanalysen auf partikuläre oder filmische Restverschmutzungen durch“, erläutert Peter Lamberty den Ablauf. Dies ermöglicht eine fundierte Aussage, ob die geforderte Reinigungsqualität durch die Modifizierung der Anlage erreicht werden kann. Gleichzeitig lässt sich auch der erforderliche finanzielle Aufwand genau vorhersagen. Eine langfristig ausgerichtete Servicestrategie sorgt nicht nur für hohe Anlagenverfügbarkeit, Wirtschaftlichkeit und verbesserte Kostentransparenz. Da weniger ungeplante Produktionsausfälle auftreten und Reinigungsergebnisse in gleichbleibend hoher Qualität erzielt werden, trägt sie auch zu höherer Zufriedenheit von Anlagenbetreibern und deren Kunden bei.
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