Primetals Technologies hat mit BGH Edelstahl in Siegen, Deutschland, einen Kooperationsvertrag für den Test der Active Power Feeder-Lösung im Stahlwerk Siegen für den existierenden Elektrolichtbogenofen mit 50 Tonnen Abstichgewicht abgeschlossen. Die industrielle Erprobung des Active Power Feeders ist für 2025 geplant.
Active Power Feeder
Der Active Power Feeder ist eine Schlüsseltechnologie für die umweltfreundliche Elektrostahlerzeugung. Der Active Power Feeder nutzt die patentierte, langjährig bewährte MMC-Technologie (Modular Multilevel Converter) für Mittelspannung kombiniert mit einer innovativen Leistungsregelung, die von Spezialisten bei Primetals Technologies entwickelt wurde.
So wird der Elektrolichtbogenofen mit einer hohen Netzqualität betrieben, die den Anforderungen der Energieversorgungsunternehmen entspricht. Darüber hinaus sorgt Active Power Feeder für geringe elektrische Verluste und einen hohen Wirkungsgrad des Ofens.
Die Installation des Active Power Feeder ist sowohl bei der Modernisierung bestehender EAFs als auch bei Neuanlagen äußerst flexibel möglich – ein weiterer Vorteil der MMC-Technologie für Mittelspannung. Darüber hinaus kann Active Power Feeder den Einfluss eines zusätzlichen Pfannenofens kompensieren, ohne dass ein weiterer statischer VAR-Kompensator (SVC) oder ein Static Synchronous Compensator (STATCOM) erforderlich würde.
Industrielle Anwendung bei BGH Edelstahl
Die ökologischen, technischen und kommerziellen Vorteile der Technologie unter industriellen Produktionsbedingungen für das Schrottschmelzen mit Elektrolichtbogenöfen zu demonstrieren, das ist das Ziel der Kooperation zwischen BGH Edelstahl und Primetals Technologies. Der BGH Lichtbogenofen wird von Active Power Feeder mit einem Zwischenkreisumrichter in MMC-Technologie betrieben.
BGH ist ein Spezialstahlproduzent von Edelstählen und Sonderlegierungen höchster Qualität. Die Produktpalette ist breit gefächert und umfasst auch kleine Losgrößen für die speziellen Wünsche und Anforderungen der BGH-Endkunden, wie etwa termingerechte Lieferung und die Einhaltung höchster Qualitätsansprüche. BGH ist bestrebt, im Vergleich zum Basisjahr 2021 die CO2-Emissionen nach Scope 1 und 2 um 42% bis zum Jahr 2030 zu reduzieren. Darüber hinaus strebt der deutsche Stahlproduzent an, Emissionen im Scope 3 bis 2030 um 25% im Vergleich zum Basisjahr 2021 zu senken.