Das Plettenberger Unternehmen Brockhaus Hydrogen demonstrierte einer Delegation um den Arnsberger Regierungspräsidenten Heinrich Böckelühr seine Pläne zur Produktion von grünem Wasserstoff. Brockhaus Hydrogen möchte Wasserstoff selbst herstellen und diesen sowohl bei Brockhaus Stahl als auch zum Betrieb einer Wasserstofftankstelle einsetzen. Die Wasserstoffproduktion soll in Kürze beginnen.
Brockhaus Hydrogen möchte zukünftig grünen Wasserstoff selbst herstellen. Der Arnsberger Regierungspräsident Heinrich Böckelühr besuchte daher mit Abteilungsdirektor Thorsten Schmitz-Ebert und Stabsstellenleiter Adrian Mork das Wasserstoff-Projekt in Südwestfalen. Durch die Unterstützung durch das Dortmunder Start-up WEW und die Firma Munk aus Hamm kann Brockhaus Hydrogen in Kürze mit der Wasserstoffproduktion beginnen.
Anschluss an Pipelinenetzwerk nicht nötig
Da das Unternehmen den für seinen Betrieb benötigten Wasserstoff selbst herstellen möchte, ist ein Anschluss an eine Wasserstoff-Pipeline nicht nötig.
„Wir können und wir wollen – man muss uns nur lassen“, brachte Caspar Brockhaus die Marschroute für das ehrgeizige Konzept auf den Punkt.
Anstatt auf Entscheidungen aus der Politik zu warten, wolle man bereits jetzt ein Vorzeigeprojekt schaffen.
Brockhaus BlueCube
Der in Plettenberg und Dortmund entwickelte Elektrolyseur „Brockhaus BlueCube“ soll 3 MW leisten und erzeugt Wasserstoff per alkalischer Elektrolyse. Der Vorteil liegt laut Dr. Harald Bock von Brockhaus Hydrogen unter anderem darin, dass kein Sondermüll übrig bleibe.
Ein solches Modul, das in anderthalb Seecontainern Platz findet, kostet derzeit rund 2,2 Mio. €. Mit dem darin produzierten grünen Wasserstoff können bei entsprechender Genehmigung zukünftig die Stahlcoils bei Brockhaus Stahl behandelt werden. Und auch eine Wasserstoff-Tankstelle sei an dem verkehrsgünstig gelegenen Standort an der Herscheider Straße denkbar. Im besten Fall werde damit ein Fuhrpark von wasserstoffbetriebenen Lkw versorgt.
Für einen wirtschaftlichen Betrieb müsste allerdings der verwendete Industriestrom deutlicher günstiger sein als bisher, so Caspar Brockhaus. Bis das so weit ist, setze man bei Brockhaus auf eigene Photovoltaikanlagen und könne sich laut Brockhaus demnächst auch gut vorstellen, überschüssigen Windstrom von Anlagen in der Umgebung zu nutzen, um damit Energie zu speichern.
"Überbrückungstechnik oder Gamechanger"?
Regierungspräsident Heinrich Böckelühr betonte, dass man sich bei der Bezirksregierung dafür einsetze, eine zügige Bearbeitung der Genehmigung zu gewährleisten.
„Das verlangt aber eine gute Antragstellung“, betonte der Regierungspräsident und ergänzte: „Das, was Sie hier vorhaben, kann die Initialzündung sein, um Unternehmen zu helfen.“
Ob es „eine Überbrückungstechnik oder ein Gamechanger“ werde, werde sich zeigen. Entscheidend werde sein, wie die Genehmigungsverfahren in dem neuen Bereich auszusehen hätten. Damit es schneller gehen könne, müsse der Gesetzgeber die benötigten Voraussetzungen schaffen.