26.11.2015
Die Formen- und Werkzeugreinigung hat in den Gießereien größte Wichtigkeit. Speziell die optimale Reinigung der Kokillen und Kernkästen hat oberste Priorität, da damit nicht nur die Qualität gesteigert, sondern auch die Produktivität und die Kosten optimiert werden können. Die Asco Kohlensäure AG aus Romanshorn, Schweiz, hat sich mit ihrem Ascojet Trockeneisstrahlsystem darauf spezialisiert, die Trockeneisreinigung in Gießereibetrieben einzuführen und zu optimieren, indem sie individuelle Gesamtlösungen anbietet. Auch die Hüttenes-Albertus GmbH aus Düsseldorf richtet seine Produkte, in enger Zusammenarbeit mit den Gießereien, konsequent auf die Anwendungs- und Praxistauglichkeit aus.
In offenen Dialogen mit Gießereibetrieben konnten beide Unternehmen feststellen, dass es noch keine effiziente Gesamtlösung zur teilweisen oder vollständigen Schlichteentfernung der Gussformen gibt. Die momentane Situation in den Produktionsstätten der Gießereien im Schwerkraft-Kokillenguss sieht so aus, dass die Deckschlichten in Gussformen teilweise mehrmals täglich gründlich abgetragen werden müssen. Zusätzlich bedarf es einer regelmäßigen Entfernung der Grundschlichte sowie einem gelegentlichen Aufrauen der Formen, welches für das Haften der Schlichte sehr wichtig ist. Die Entfernung der Deckschlichte stellt für reines Trockeneisstrahlen meist keinerlei Probleme dar und wird in unzähligen Gießereien bereits seit Jahren effizient mit Trockeneisstrahlen entfernt. Für das Abtragen der Grundschlichte bzw. den Aufrauungsprozess ist das reine Trockeneisstrahlverfahren jedoch nur bedingt geeignet, da die Anwendung zu lange dauert bzw. der gewünschte Effekt aus physikalischen Gründen nicht dargestellt werden kann. Reines Abrasivstrahlen mit Sand oder Glasperlen ist zu aggressiv und würde die Oberflächen der Gussformen auf Dauer beschädigen. Dazu kommt eine hohe Belastung infolge starker Sekundärverschmutzung bei einem rein abrasiven Strahlverfahren.
Das neue Ascojet Strahlgerät ist die optimale Kombination aus schonendem Reinigen mit Trockeneispellets und der zusätzlichen, abrasiven Wirkung eines gezielt ausgewählten Zusatzstoffes. Die Vorteile des Ascojet Combi blaster 1708 erklärt Udo Hinze, Asco Gebietsverkaufsleiter für Trockeneistechnik in Nord- und Ostdeutschland, so: „Je nach Bedarf der Anwendung kann das Additiv flexibel in den Trockeneisstrom beigemengt werden. Auch während des Kombinationsstrahlens bietet die kühlende Eigenschaft des Trockeneises einen optimalen Materialschutz, während die unterstützende, abrasive Wirkung des Additivs selbst hartnäckige Verschmutzungen und Beläge wie die Grundschlichte wirkungsvoll entfernt. Zudem können Kokillen so aufgeraut werden, dass die nachkommende, neu aufgetragene Schlichteschicht optimal haftet“. Weiter weist Hinze auf den geringen Einsatz von Strahlmittel und der damit verbundenen minimalen Staubbildung hin, welche zu fast keiner Sekundärverschmutzung führt. Die höhere Reinigungsleistung des Gerätes erlaubt es auch, mit weniger Druckluft zu arbeiten, woraus eine erhebliche Reduktion der Lärmemission resultiert.
In gemeinsamen Testversuchen wird momentan gezielt daran gearbeitet, die optimalen Parameter bezüglich Strahldruck sowie Trockeneismenge bzw. Menge des Abrasivmittels für die Abtragung der neuen Schlichtestruktur mit dem Ascojet Combi blaster 1708 zu definieren. Auch soll die Möglichkeit der Reparatur von Deckschlichten mittels Reinigung mit feinen Trockeneispartikeln getestet werden. Hier geht es um einen partiellen Abtrag von sich lösenden Strukturen, ohne die gesamte Schlichte abtragen zu müssen. So kann den Gießereibetrieben zukünftig ein Komplettpaket aus Anwendungstechnik und Schlichtezusammensetzung angeboten werden.
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