Fossile Energien in der Gießerei und bei der Anodenproduktion im Aluminiumwerk können durch Biokraftstoff ersetzt werden. Dadurch werden die Emissionen um 20.000 Tonnen CO2 pro Jahr gesenkt. Hydros Aluminiumwerk im norwegischen Sunndal wird lokale, nachhaltige Bioressourcen nutzen, um fossile Brennstoffe zu ersetzen und die Emissionen des Produktionsprozesses zu reduzieren.
„Seit 1990 haben wir die Treibhausgasemissionen in Norwegen um 55 Prozent reduziert. Jetzt gehen wir einen weiteren Schritt in Richtung Null-Emissionen. Der Ersatz von fossiler Energie durch biologische Ressourcen eröffnet neue Möglichkeiten der Dekarbonisierung in unseren Aluminiumwerken.“, erklärt Ola Sæter, Leiter der Primäraluminiumwerke von Hydro.
Mit Havila hat Hydro eine Absichtserklärung über den Kauf von Biomethan aus lokalen Anlagen unterzeichnet. Die Vereinbarung ist an die Bedingung geknüpft, dass Havila Unterstützung beim Bau einer Biomethananlage erhält.
„Dies ist ein sehr spannendes Projekt. Die Zusammenarbeit mit Havila ermöglicht es uns, lokale, nachhaltige Bioressourcen zu nutzen, um fossile Brennstoffe zu ersetzen und die Emissionen aus unserer Produktion zu verringern. Wenn die Biomethananlage fertiggestellt ist, kann Hydro Sunndal im Jahr 2024 mit der Einführung von Biomethan beginnen.“, so Sæter.
Biomethan statt Erdgas
70 Prozent des in der Schmelzanlage verwendeten Erdgases soll durch Biomethan ersetzt werden, wenn die Planung von Hydro Sunndal aufgeht. Dies wird ein wichtiger Schritt für das Aluminiumwerk sein, da die Erkenntnisse aus dem Projekt auf die anderen Aluminiumwerke von Hydro übertragen werden können.
„Wir liefern Aluminium an die anspruchsvollsten Kunden in Europa. Sie bevorzugen Aluminium von Hydro, das in Norwegen auf der Basis erneuerbarer Energien und mit 75 Prozent weniger CO2-Emissionen als der Branchendurchschnitt produziert wird. Gleichzeitig erwarten sie von uns, dass wir auch die letzten CO2-Emissionen aus unseren Produktionsprozessen entfernen. Das ist eine Herausforderung, die wir ernst nehmen, und ein Ziel, an dessen Erreichung wir hart arbeiten.“, erklärt Sæter.
Kohlenstoffarmes Aluminium
Im vergangenen Jahr hat Hydro erstmals kohlenstoffarmes Aluminium aus recyceltem Aluminium hergestellt, grünen Wasserstoff beim Umschmelzen von Aluminium verwendet und mit Tests zur Kohlenstoffabscheidung in Sunndal begonnen. Hydro bereitet außerdem den Bau einer Testanlage für eine neue Prozesstechnik für die Aluminiumindustrie vor. Der Einsatz von Biomethan stellt einen wichtigen Schritt zur Dekarbonisierung der Gießerei in Sunndal dar. Die Kapazität der Gießerei beträgt über 500 000 Tonnen Fertigprodukte.
In den kommenden Jahren wird Hydro erhebliche Investitionen in wichtige technologische Fortschritte wie die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung tätigen. Die kohlenstofffreie Aluminiumproduktion im industriellen Maßstab soll ab 2030 getestet werden.
„Wir haben große Ambitionen in Norwegen. Mit vorhersehbaren Rahmenbedingungen haben wir die Zuversicht, die es uns erlaubt, über große Investitionen zu entscheiden, die uns in den nächsten zehn Jahren weiter in Richtung Emissionsfreiheit bringen werden.“, so Sæter.