Ein Netzwerk niedersächsischer Unternehmen plant Wasserstoffprojekte im Raum Osnabrück. Mit dabei sind Georgsmarienhütte, KME Germany, Q1 Energie, EWE und das Kompetenznetz Individuallogistik (KNI) e. V. Nun hat die Initiative eine erste Machbarkeitsstudie vorgelegt. Sie empfiehlt den Bau einer H2-Anlage am KME-Standort mit Sauerstoff- und Wärmenutzung, außerdem soll Wasserstoff in weiteren Industrie- und Mobilitätsprojekten zum Einsatz kommen.
Die erste Machbarkeitsstudie der im Oktober 2022 gegründeten H2-Allianz Osnabrück soll als Grundlage für die weitere Projektarbeit dienen. Erstellt wurde sie vom Wasserstoffproduzenten Apex Group sowie dem Ingenieurbüro Plant Engineering. Mit den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie will Energieversorger EWE nun auch mit der Fördermittelakquise beginnen.
Die Partner planen unter anderem den Bau einer Wasserstoffanlage mit LKW-Abfüllstation. Sie soll die mobile Versorgung einer von Q1 geplanten Wasserstofftankstelle garantieren. Zudem planen der Stahlhersteller Georgsmarienhütte sowie der Kupfer-Verarbeiter KME Germany, ihre Werke an die Wasserstoffanlage anzuschließen.
15 MW Elektrolyseur
Für KME böte der Elektrolyseur gleich mehrere Vorteile: Demnach ließe sich der Sauerstoff aus dem Elektrolyseprozess auf dem Unternehmensgelände speichern und für die Kupferverarbeitung verwenden.
Die ebenfalls beim Elektrolyseprozess entstehende Wärme könnte mittels Wärmepumpe auf ein höheres Temperaturniveau erhitzt werden, um sie anschließend am KME-Standort zu nutzen oder in ein lokales Fernwärmenetz einzuspeisen.
In einem ersten Ausbauschritt könnte hier eine Elektrolyseanlage mit einer Leistung von bis zu 15 MW errichtet und anschließend weiter skaliert werden.
Laut EWE-Projektentwickler Dr. Dennis Wenzel belaufen sich die Gesamtinvestitionen in das Infrastrukturprojekt auf über 30 Mio. €. Mit der Umsetzung wolle man noch warten, bis die Förderung gesichert sei.
Die H2-Allianz Osnabrück wird ergänzt von weiteren Plänen der GMH Gruppe und EWE. Vor wenigen Wochen haben die Unternehmen eine Absichtserklärung über die Abnahme von grünem Wasserstoff in der Stahlherstellung unterzeichnet. Bis 2039 soll die Produktion bei GMH klimaneutral sein.