24.07.2015
Die Kitzinger Gießerei Franken Guss befindet sich auf einem guten Weg. Dies ist das Fazit eines Pressegesprächs mit dem geschäftsführenden Gesellschafter Josef Ramthun und dem Leiter des Personalmanagements Rainer Wirtz. „Wir sind nach wie vor gut unterwegs und mit der Geschäftsentwicklung zufrieden. Franken Guss gehört zu den Gießereien, die sich im Markt gut behaupten. Das zeigt, dass wir einiges richtig gemacht haben“, sagte Ramthun. Entgegen dem allgemeinen Trend erwartet er für das laufende Jahr ein moderates Wachstum.
Das Geschäftsjahr 2014 sei mit einem Gesamtumsatz von 121 Mio. Euro (Vorjahr 115,6 Mio.) abgeschlossen worden. Damit sei die Erlösplanung überschritten, so der Geschäftsführer. Im Wesentlichen hätten die positive Entwicklung der Automobilindustrie und eine erfolgreiche Platzierung von Produkten bei den deutschen Premiumherstellern zu dem Erfolg geführt.
Es sei gelungen, neue Aufträge im Nutzfahrzeug- und Pkw-Bereich zu gewinnen und damit die Position von Franken Guss als Entwicklungspartner der Autoindustrie nachhaltig zu sichern, so Ramthun. Der gute Umsatz basiere nach wie vor auf einer starken Geschäftsverbindung mit der ZF-Gruppe, einem der größten deutschen Automobilzulieferer. 91 % des Umsatzes habe Franken Guss im Inland erzielt.
2014 habe man knapp 3 Mio. Euro in Ersatz-, Erweiterungs- und Modernisierungsmaßnahmen investiert. Der Schwerpunkt habe auf neuen Maschinen und technischen Anlagen gelegen. 2015 seien Investitionen in die Kapazitätserweiterung geplant. Man werde zwischen 6 und 7 Mio. Euro in die Hand nehmen, um die Wettbewerbsfähigkeit von Franken Guss weiter zu gewährleisten, kündigte Ramthun an. Die positive Umsatzentwicklung wirkte sich auch auf die Personalentwicklung aus. Zum 31. Dezember 2014 beschäftigte Frankenguss 601 Mitarbeiter (Vorjahr 581), so Rainer Wirtz. Der größte Anteil – 513 – sind im gewerblichen Bereich beschäftigt. Ausgebildet werden derzeit 40, im September sollen weitere 13 Auszubildende eingestellt werden.
„Wir wollen moderat weiter wachsen“, betont Ramthun. Wie lange das gut gehe, könne niemand vorher sagen. Es werde heutzutage, vor dem Hintergrund von sich immer schneller entwickelnden Märkten, immer schwerer, die richtigen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Wichtiges Ziel sei es, in der Region Fachkräfte von Morgen für Franken Guss zu gewinnen. Dies werde aber immer schwieriger, so Wirtz und Ramthun übereinstimmend, da immer weniger Menschen beispielsweise bereit seien, im Dreischichtbetrieb zu arbeiten.
Das größte Risiko für die Branche sieht Ramthun allerdings im erneuerbare Energien Gesetz (EEG). Sollte die Befreiung von der Energieumlage für energieintensive Unternehmen wie Franken Guss wegfallen, entspreche dies von der Höhe her dem operativen Ergebnis. „Wir wären sofort im Defizit“, so der Geschäftsführer. Die letzte Erhöhung der Mindestanforderungen für das Erlangen der Befreiung von 14 auf 17 % Anteil der Stromkosten an den Produktionskosten habe einige Gießereien in Existenznot gebracht.
Eine Folge sei, dass Investitionen zur Energieeinsparung wegfallen und stattdessen versucht werde, möglichst viel zu verbrauchen, um die Befreiung nicht zu verlieren. „Das ist widersinnig“, so Ramthun. Seine Forderung an die Politik laute, die Diskussion um die Energieversorgung der Zukunft endlich zu Ende zu führen.
www.frankenguss.de
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