Die Heinrich Wagner Sinto Maschinenfabrik GmbH (HWS) ist einer der international führenden Anbieter von Maschinen und Anlagen für die Gießerei-Industrie und Teil der Sintokogio Unternehmensgruppe mit Stammsitz in Japan. Das Unternehmen beschäftigt am Standort Bad Laasphe mehr als 300 Fachkräfte. Der Schwerpunkt liegt in der Herstellung und dem Vertrieb von Formmaschinen und -anlagen sowie Vergießeinrichtungen für Sand- und Kokillenguss. Ergänzt wird das Portfolio durch Maschinen und Anlagen zur mechanischen Regenerierung von Altsanden in Grünsandgießereien.
Die Entsorgung und Deponierung von Gießereialtsand verursachen stetig steigende Kosten. Eine Reduzierung der Altsandmengen und der Wiedereinsatz im Materialkreislauf sind heute wichtiger denn je. Die Wiederverwendung der Einsatzstoffe ist immer eine Kernkompetenz der Gießereibranche gewesen. Dabei ist die Nutzung von Altsand als Wertstoff die folgerichtige Erweiterung des innerbetrieblichen Kreislaufmanagements. Sie bietet Möglichkeiten zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Schonung der natürlichen Ressourcen. Die Altsandregenerierung leistet so einen Beitrag zur langfristigen Standortsicherung, sorgt für mehr Nachhaltigkeit durch Steigerung der Recyclingquote, Reduzierung des Transportaufkommens und damit verbundener Senkung des CO2Ausstoßes. Die Frage ist nicht, ob wir regenerieren können und wollen, sondern wann wir beginnen. Einigkeit besteht darin die Entsorgung einer der weltweit meistgenutzten und wertvollen Ressource Sand ist kein zukunftsfähiges Modell.
Einleitung Sandregenerierung
Die Formstoffregenerierung dient dem Abbau und der Entfernung der Binderhüllen und sonstigen Nichtsandbestandteilen zur Gewinnung eines wiederverwendbaren Formgrundstoffes [1]. Ziel ist es, diesen Formgrundstoff (Regenerat) als Neusandersatz, zumeist in der Kernherstellung, zu verwenden. Dabei ist in einer Grünsandgießerei anzunehmen, dass es sich bei dem zu regenerierenden Altsand in den meisten Fällen um Mischsande aus bentonitgebundenem Formsand und organisch gebundenem Kernsand (Cold-Box) handelt. Zu deren Regenerierung existieren verschiedene Verfahren, die sich vornehmlich in Hauptgruppen einteilen lassen (Varianten/Kombinationen nicht berücksichtigt).
Vielfältiger als die Anzahl der Verfahren sind die Eigenschaften des spezifischen Altsandes, der regeneriert werden soll und zumeist von Gießerei zu Gießerei variiert. Die passende Lösung ist dabei idealerweise in enger Abstimmung mit den Maschinen- und Binderlieferanten zu suchen. Eine optimale Auslegung des Gesamtprozesses kann nur nach Feststellung der Ausgangslage und der geplanten Wiederverwendung des Regenerats getroffen werden. Die weitere Betrachtung soll sich hier auf die mechanische Regenerierung konzentrieren. Sofern nicht explizit anders benannt, steht der Begriff „Regenerierung“ im Folgenden immer für die mechanische Regenerierung.
Mechanische Sandregenerierung
Die mechanischen Regenerierverfahren können in verschiedene Untergruppen unterteilt werden. Die Regenerierung von Altsand ist außerdem immer als verketteter Gesamtprozess zu betrachten. Dieser besteht aus mehreren Stationen zur Sandvor- und Sandnachbehandlung sowie des Abreinigungsvorgangs an den Sandkörnern selbst. Abhängig von der Wahl des Regenerierverfahrens und des vorliegenden Ausgangsmaterials (Altsand) sind immer entsprechende Voraussetzungen für eine effiziente Abreinigung, wie z.B. Restfeuchte oder Kornvereinzelung zu gewährleisten. Diese Voraussetzungen werden über eine Sandvorbehandlung eingestellt und sichern das Erreichen der benötigten Regenerateigenschaften. Sie werden außerdem maßgeblich von der gewählten Regeneriereinheit für den Abreinigungsprozess und den eingestellten Prozessparametern bestimmt. Dabei sollte das richtige Verhältnis von Regenerierungsgrad (Verringern der Signalkomponenten im Vergleich zum Altsand) und der Regeneratausbringung (Verhältnis Regenerat zu Altsand-Eingangsmenge) beachtet werden (vgl. [2]). Für den wirtschaftlichen Betrieb einer Sandregenerieranlage gilt vereinfacht: „Regenerat so sauber wie nötig und Ausbringung so hoch wie möglich!“. In Abhängigkeit des Wiedereinsatzfalles sichert eine angeschlossene Regenerat-Nachbehandlung die Einhaltung der weiteren Zielparameter, wie z.B. der Zieltemperatur, die nicht direkt von der Regeneriereinheit eingestellt werden.