Die EU-Mitgliedsstaaten haben den Vorschlägen der Europäischen Kommission folgend eine Verlängerung der EU-Schutzklauselmaßnahmen (Safeguards) im Stahlbereich um weitere zwei Jahre beschlossenen.
„Die Stahlindustrie in Deutschland und Europa wird seit langem von Umleitungseffekten bedroht, die sich aus US-Zöllen ergeben“, so Dr. Martin Theuringer, Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Zudem spürten Unternehmen die negativen Folgen hoher und wachsender globaler Überkapazitäten in Form von Dumping und andere Formen des unfairen Handels. „Die Verlängerung der Safeguard-Maßnahmen war deshalb notwendig und ein wichtiges Signal der EU, weiterhin gegen die disruptiven Auswirkungen dieser Verwerfungen im Außenhandel vorgehen zu wollen“, so Theuringer. Seit vielen Jahren ist der internationale Stahlmarkt von Überkapazitäten geprägt. Angaben der OECD zufolge liegen sie gegenwärtig bei 550 Millionen Tonnen und nehmen in den kommenden Jahren in signifikanten Umfang zu. Dabei konzentrieren sich Investitionen in neue Produktionskapazitäten laut WV Stahl vor allem auf kohlebasierte und damit klimaschädliche Verfahren. Überkapazitäten stellten vor allem für jene Länder und Regionen eine besondere Gefahr dar, die konsequent die Transformation vorantreiben, wie Deutschland und die EU. „Die Transformation zur Klimaneutralität kann nur gelingen, wenn auch das Problem der globalen Überkapazitäten wirksam adressiert wird. Daran muss jetzt dringend und mit hoher Priorität gearbeitet werden, da die Safeguards zeitlich befristet sind und Mitte 2026 endgültig auslaufen“, so Theuringer weiter. Quelle: WV Stahl