Thyssenkrupp nimmt neue Hightech-Glüh- und Isolierlinie in Bochum in Betrieb
Thyssenkrupp nimmt neue Hightech-Glüh- und Isolierlinie in Bochum in Betrieb
Die neue Glüh- und Isolierlinie am Standort Bochum: Hochwertige Stahlgüten für die Elektromobilität. Bild: Thyssenkrupp Steel
Elektroband ist der Basiswerkstoff für effiziente Motoren und Generatoren, Thyssenkrupp spricht von einer Zukunftsinvestition für Elektromobilität: Mit der neuen Anlage sollen jährlich bis 200 000 Tonnen dünnes, hochsiliziumhaltiges, nicht kornorientiertes Elektroband mit optimierten mechanischen und magnetischen Eigenschaften produziert werden.
Thyssenkrupp Steel hat mit der Inbetriebnahme der neuen Glüh- und Isolierlinie des Anlagenbauers SMS die Modernisierung des Standortes Bochum weitgehend abgeschlossen. Die energieeffiziente Anlage ermöglicht die Herstellung von bis zu 0,2 mm dünnen Elektroblechen mit besonders homogenen mechanischen und magnetischen Eigenschaften. Sie sind laut Unternehmen speziell auf die Anforderungen von hocheffizienten Motoren ausgelegt, die vor allem in Elektrofahrzeugen zum Einsatz kommen. Das der Glüh- und Isolierlinie vorgelagerte Walzwerk, ein auf Basis neuster Technologie installiertes Doppelreversiergerüst, ist bereits fertiggestellt. Komplettiert werden die beiden neuen Aggregate durch eine neue Elektroband-Inspektionslinie und durch eine nun beauftragte Adjustage, die die fertigen Bleche schneidet und für die Kunden konfektioniert. Die Adjustage soll 2026 in Betrieb gehen. Dennis Grimm, Sprecher des Vorstands bei thyssenkrupp Steel: „Mit der Inbetriebnahme der Glüh- und Isolierlinie machen wir einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft: Unser Anspruch ist es, gerade bei anspruchsvollen Premiumstählen Technologie- und Qualitätsführer zu sein. Wir haben rund 300 Millionen Euro in unseren Standort in Bochum investiert, um unsere Position bei Stählen für die Elektromobilität und bei höherfesten Mehrphasenstählen zu stärken und auszubauen. In Verbindung mit den Großinvestitionen am Standort Duisburg sind wir nun auf der Zielgeraden in der Umsetzung der Investitionen aus der Strategie 20-30. Der Kern der Strategie bleibt auch unter veränderten Marktbedingungen richtig: Die konsequente Optimierung unseres Produktionsnetzwerks und unseres Produktportfolios auf Zukunftsmärkte und die steigenden Anforderungen unserer Kunden.“
Hightech-Stähle aus Bochum für die Zukunft der Elektromobilität
Die neue Glüh- und Isolierlinie werde künftig über 200 000 Tonnen nicht kornorientiertes Elektroband pro Jahr produzieren können. Nach dem bereits fertiggestellten Doppelreversiergerüst sei mit der Errichtung der Glüh- und Isolierlinie der wesentliche Transformationsschritt dahin vollzogen. In Bochum könne nun die Produktion von hochspezialisierten Elektrobändern weiter ausgebaut werden, denn die Entwicklung gehe auch bei der E-Mobilität hin zu immer anspruchsvolleren Güten. Diese hochwertigen, sehr dünnen Stähle mit hohem Siliziumanteil tragen entscheidend zur Verbesserung der Energieeffizienz bei, was unter anderem die Reichweite von Elektrofahrzeugen steigert. In der neuen Anlage wird das Gefüge des kaltgewalzten Bandes während des Glühprozesses rekristallisiert. Nachfolgend kann die entsprechende Textur eingestellt werden, anschließend wird das Blech nach dem Glühvorgang mit einer Isolierschicht versehen. Dies ist bei Materialien, die in Elektromotoren und Generatoren eingesetzt werden, besonders wichtig, um den Wirkungsgrad der Motoren zu erhöhen und Magnetisierungsverluste zu minimieren. Quelle: Thyssenkrupp Steel