Stahlverband sieht im Stahl-Aktionsplan wegweisendes Signal der EU-Kommission
Stahlverband sieht im Stahl-Aktionsplan wegweisendes Signal der EU-Kommission
Die EU-Kommission hat am 19.März den European Steel and Metals Action Plan vorgestellt. Das Ziel: Die Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie in Deutschland und Europa sichern – insbesondere im Hinblick auf den Umbau zur Klimaneutralität.
Kerstin Maria Rippel, Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl sieht im Beschluss der EU-Kommission ein klares Signal für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der EU-Stahlindustrie. „Die schnelle Reaktion – vom strategischen Dialog mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor 14 Tagen bis zur Veröffentlichung des Plans – zeigt: Brüssel hat den Ernst der Lage erkannt“, sagt Rippel. Ein Schwerpunkt liege auf der Außenhandelspolitik, als konsequente Antwort auf den enormen Anstieg von Billigimporten aus Fernost. Der Importdruck auf den EU-Markt – insbesondere aus Ländern des asiatischen Wirtschaftsraums – habe sich in den vergangenen zehn Jahren fast verdreifacht. Mittlerweile stamme jede dritte Tonne Stahl in der EU aus Drittstaaten. Durch die von der US-Administration eingeführten Stahl-Zölle drohen weitere Verschärfungen durch Handelsumlenkungen auf den offenen EU-Markt. Gerade mit Blick auf diese Herausforderungen zeige sich der besondere Wert des Aktionsplans, erklärt Rippel: „Die außenhandelspolitischen Vorschläge sind ein Schritt in die richtige Richtung und gerade auch die Verschärfung der EU-Safeguards ab 1. April 2025 ist mit Blick auf den steigenden Importdruck und den Folgen der konfrontativen US-Handelspolitik nur folgerichtig.“ Auch weitere Maßnahmen müssten nun unverzüglich auf den Weg gebracht werden. Dazu zählt die Stahllobbyistin die Verschärfung der 2026 auslaufenden EU-Safeguards, ein wirksames Nachfolgeinstrument sowie „längst überfälligen Anpassungen beim CO2-Grenzausgleich (Carbon Border Adjustment Mechanism, CBAM).“ Beim CO2-Grenzausgleich (CBAM) seien drei Maßnahmen unverzichtbar: Eine effektive Exportlösung, die Erweiterung des Instruments auf Produkte der nachgelagerten Wertschöpfungsketten und die Verhinderung von Umgehungsmöglichkeiten. Nur so lasse sich die energieintensive Stahlindustrie vor Carbon Leakage – also der Abwanderung in andere Regionen schützen. Diese Maßnahmen seien entscheidend für den Erhalt einer starken und wettbewerbsfähigen Stahlindustrie in Europa. Quelle: WV Stahl