Stahlindustrie fordert Gegenmaßnahmen zu Zöllen auf Stahlimporte in die USA
Stahlindustrie fordert Gegenmaßnahmen zu Zöllen auf Stahlimporte in die USA
Gunnar Groebler, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl: Aus der EU gehen rund 20 Prozent der gesamten Stahlexporte in den US-Markt. Bild: Salzgitter AG
US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, Aluminium- und Stahlimporte mit Zöllen von 25 Prozent zu belegen. Details sollen Anfang dieser Woche verkündet werden. Deutschlands Stahlverbandschef Groebler fordert eine geeinte Reaktion der EU.
Gunnar Groebler, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl: „Die Ankündigung des US-Präsidenten, Strafzölle auf alle Stahlimporte zu verhängen, trifft die Stahlindustrie in Deutschland und in der Europäischen Union in mehrfacher Hinsicht - und zur Unzeit. Zum einen ist die USA der wichtigste Absatzmarkt für die europäische Stahlindustrie. Allein aus Deutschland wird jedes Jahr rund eine Millionen Tonnen meist Spezialstähle in die USA exportiert. Aus der EU gelangen etwa 20 Prozent der gesamten Stahlexporte in den US-Markt.“ Wichtig sei nun, dass die EU geeint, planvoll und rasch handle. Zum einen brauche es jetzt schnell eine konsequente Anpassung der Schutzmaßnahmen, der sogenannten EU-Safeguards. „Die Zölle auf Stahl, die von den USA angekündigt sind, werden zu Mengenumleitungen nach Europa führen, wodurch der ohnehin bestehende Importdruck durch Überkapazitäten aus China weiter verstärkt wird“, beklagt Groebler. „Zum zweiten rufen wir die EU nach wie vor dazu auf, mit den USA im Gespräch über ein sektorales Abkommen zu bleiben. Ein solches Global Arrangement on Steel and Aluminum könnte uns Europäer auf verschiedensten Ebenen stärken“, so der Stahlverbandschef. Quelle: WV Stahl