Wertvolle Expertise kommt von der französischen Saarstahl-Tochter Ascoval, wo bereits erfolgreich ein 90-Tonnen-EAF betrieben wird. Bild: SHS – Stahl-Holding-Saar
Neue Methoden der Stahlerzeugung stehen auf der Forschungsagenda der Saarstahl AG. Unter Leitung des Fraunhofer IZFP entwickelt der Stahlhersteller gemeinsam mit insgesamt 11 europäischen Partnern aus Forschung und Industrie eine nutzerfreundliche digitale Plattform für eine vernetzte und optimierte Stahlproduktion.
Die Saarstahl AG ist Teil des im November 2024 gestarteten EU-geförderten Projekts DiGreeS (Demonstration of digital twins for a green steel value chain). Ziel des Projekts ist es, den Übergang zu einer umweltfreundlichen und kohlenstoffarmen Stahlproduktion in Europa zu fördern und neue innovative Methoden der Stahlerzeugung zu implementieren. Im Rahmen des Forschungsprojekts werden innovative Technologien wie digitale Zwillinge, KI-basierte Modelle und hochentwickelte Sensortechnologien genutzt, um die gesamte Wertschöpfungskette der Stahlproduktion zu optimieren – von der Rohstoffverarbeitung über die Produktion bis hin zur Veredelung und dem Recycling von Stahl. Damit soll die Stahlproduktion mittelfristig nicht nur energieeffizienter werden, sondern auch CO2-Emissionen in der Europäischen Stahlindustrie um bis zu 6 Millionen Tonnen pro Jahr reduziert und jährlich bis zu 800 Millionen Euro an Kosten eingespart werden. DiGreeS wird von der Europäischen Union mit rund 5 Millionen Euro gefördert und hat eine Laufzeit von 3,5 Jahren. Im Zuge des Projektes arbeite Saarstahl in enger Abstimmung der französischen Tochter Saarstahl Ascoval an der Digitalisierung und Optimierung der Rohstahlproduktion im Elektrolichtbogenofen (EAF), so dass die Erkenntnisse auch für die zukünftig im Rahmen von Power4Steel errichteten Anlagen genutzt werden könnten. Dabei werde die Effizienz des Elektrostahlofens durch den Einsatz von Echtzeitmessungen und dynamischen digitalen Modellen optimiert. „Wir wollen mithilfe moderner Sensoren und digitaler Modelle die Energieeffizienz im gesamten Produktionsprozess steigern und den Einsatz von Rohstoffen und Energie deutlich reduzieren. Dabei ist die Expertise unserer Kolleginnen und Kollegen von Saarstahl Ascoval, die bereits erfolgreich einen 90-Tonnen-EAF betreiben, besonders wertvoll.“, so Dr. Barbara Ebel-Wolf, Leitung der Abteilung Forschung & Entwicklung bei Saarstahl. Quelle: Saarstahl