Siemens Gamesa-Turbinen im britischen Offshore-Windpark Moray West. Bild: Salzgitter AG
Salzgitter AG liefert Stahl für 36 Windtürme des neuen Offshore-Windparks „Thor“ an Siemens Gamesa. Der Stahlerzeuger spricht vom ersten großen Offshore-Windprojekt mit dem Einsatz von „grünen“ Grobblechen.
Die Ilsenburger Grobblech GmbH, eine Tochtergesellschaft der Salzgitter AG, und der Windkraftanlagenhersteller Siemens Gamesa haben einen Vertrag über die Lieferung von rund 25 000 Tonnen Grobblech für den Bau von 36 Windtürmen unterzeichnet. Bei diesen Windtürmen handelt es sich um den sogenannten „Siemens Gamesa GreenerTower“. Das Besondere an diesem Turm sei sein CO2-Ausstoß von weniger als 700 kg CO2eq (CO2 -Äquivalent) pro Tonne Stahl. Die Produktion von Windtürmen ist für mehr als zwei Drittel aller CO2eq-Emissionen von Windkraftanlagen verantwortlich. Der neue CO2eq-reduzierte Turm gehört seit 2024 zum Produktportfolio von Siemens Gamesa und kann als Option für alle zukünftigen Onshore- und Offshore-Windkraftanlagen eingesetzt werden. Erstmaliger Einsatz des GreenerTower ist nun der Offshore-Windpark „Thor“ in der dänischen Nordsee an der Westküste Jütlands, der bis Ende 2027 mit einer geplanten Leistung von mehr als 1 000 MW fertiggestellt werden soll. Damit wird „Thor“ mit insgesamt 72 Windtürmen der bisher größte Offshore-Windpark Dänemarks sein und mehr als eine Million dänische Haushalte versorgen.
30 000 Tonnen Vormaterial benötigt
Das Grobblech für die 36 GreenerTowers wird von der Ilsenburger Grobblech GmbH (ILG) und der Mannesmann Grobblech GmbH (MGB) geliefert. Dazu wurde in neues Equipment investiert, um solche Windprojekte mit 18 - 24 Meter langen Grobblechen versorgen zu können. Darunter ist zum Beispiel die Transportstrecke für die Weiterbearbeitung mit einem Hallenkran und einer mobilen Rollgangverlängerung. „Wenn alle vom Unternehmen in einem Jahr installierten Türme durch GreenerTowers ersetzt würden, wäre das gleichbedeutend damit, über 466 000 Autos für ein Jahr von europäischen Straßen zu entfernen“, sagt Maximilian Schnippering, Head of Sustainability bei Siemens Gamesa. Für die Herstellung der Grobbleche werden rund 30 000 Tonnen Vormaterial benötigt. Ein Teil dieser Brammen wird bei der Peiner Träger GmbH (PTG) mit geringen CO2eq-Emissionen unter Verwendung von schrottbasiertem Elektrostahl und erneuerbaren Energien hergestellt. Die restlichen Brammen werden von der Handelsgesellschaft Salzgitter Mannesmann International aus europäischen Quellen mit ähnlich niedrigen CO2eq-Emissionen geliefert. Die Grobbleche für die Windtürme sollen von März bis Oktober 2025 an die Windturmhersteller Windar in Spanien und Welcon in Dänemark geliefert werden. Quelle: Salzgitter AG