Biokohle im großindustriellen Maßstab aus Holzabfällen
Biokohle im großindustriellen Maßstab aus Holzabfällen
Der Reaktor für die neue Biokohlenstoff-Produktionsanlage in Williams, Kalifornien, wurde diese Tage ausgeliefert. Foto: Business Wire
Das auf biogene Energieträger spezialisierte US-Unternehmen Aymium will in Williams, Kalifornien, eine Produktionsanlage für Biokohle errichten. Die Anlage werde als weltweit erste in großem Maßstab Biokohle zur Stromerzeugung herstellen und damit fossile Kohle ersetzen können. Auch bei der Dekarbonisierung industrieller Prozesse wie der Stahlherstellung spielt der Biobrennstoff eine Rolle.
Aymium, ein führende Hersteller von erneuerbaren Biokohlenstoffprodukten hat den Bau einer Anlage zur Produktion von Biokohle in Williams, Kalifornien, bekannt gegeben. Die Anlage werde den weltweit ersten groß angelegten kontinuierlichen Einsatz von Biokohle zum Ersatz von Kohle bei der Stromerzeugung sicher stellen. Mit der Biokohle der Williams-Anlage ließen sich die Treibhausgasemissionen um mehr als 500 000 Tonnen pro Jahr reduzieren, entsprechend dem Ausstoß von mehr als 120 000 Autos pro Jahr auf der Straße. Der Bau der Anlage soll im Jahr 2025 abgeschlossen sein. Aymium stellt hochwertige Biokohlenstoff- und Biowasserstoffprodukte her, die fossile Brennstoffe in der Energie-, Metall- und Pflanzenproduktion sowie in der Wasser- und Luftreinigung sofort und ohne Änderung der Anlagen oder Verfahren ersetzen können. Die Bioprodukte von Aymium werden aus nachhaltig gewonnener Biomasse - wiedergewonnenem und unbrauchbarem Holz - hergestellt, sind erneuerbar, kohlenstoffnegativ und ersetzen emissionsintensive fossile Brennstoffe wie Kohle und Koks. Die führende Technologie von Aymium wird durch mehr als 500 erteilte oder angemeldete Patente auf globaler Basis gestützt. Der Hauptsitz von Aymium befindet sich in Minnesota, USA. Eine Finanzierung der Anlage in Höhe von 210 Millionen Dollar für den Bau der Biokohle-Anlage hat eine auf Dekarbonisierungstechnologien spezialisierte internationale Investorengruppe aus Asien, Nordamerika und Europa jetzt zugesichert. Das vorrangige Fremdkapital stellen ECP ForeStar und Copenhagen Infrastructure Partners (CIP) in Form von grünen Anleihen über ihren Green Credit Fund bereit. Das nachrangige Fremdkapital stellen die Japan Green Investment Corp. for Carbon Neutrality (JICN) und Aymium zur Verfügung. Das Eigenkapital für das Projekt kommt von der Hokuriku Electric Power Company, Nippon Steel Trading und Aymium. „Aymium hat zusammen mit seinen Partnern einen bewährten Produktionsprozess entwickelt, der ein wichtiger Baustein für die Dekarbonisierung industrieller Prozesse wie der Stahlherstellung und der Stromerzeugung ist“, begründet Reiner Boehning, Managing Partner bei ECP ForeStar die Investition. Mit Biokohlenstoff- und Biowasserstoffprodukte stellt das Unternehmen Produkte her, die fossile Brennstoffe etwa in der Energieerzeugung oder der Metallproduktion ohne Änderung der Anlagen oder Verfahren ersetzen können. Mit dem Stahlunternehmen Steel Dynamis (SDI) beispielsweise betreibt Aymium das Join-Venture SDI Biocarbon Solutions zur Herstellung von Biokoks für die Elektrostahlerzeugung. Ausgangsstoffe für die Bioprodukte ist zertifizierte Abfallbiomasse wie recyceltes oder unbrauchbares Holz. Die Biokohle wird im Reaktor mit selbst erzeugter erneuerbarer Energie durch einen verbrennungsfreien Prozess hergestellt, bei dem Abfallbiomasse in hochreinen Biokohlenstoff umgewandelt wird. Im Vergleich zu fossiler Kohle biete der biogene Energieträger neben einem höheren Energiewert und besserer Umweltverträglichkeit auch eine leichtere Handhabung. Zu den Investoren von Aymium gehören Hokuriku Electric, Nippon Steel Trading, Rio Tinto und Steel Dynamics. Quelle: Business Wire/Aymium