25.04.2016
Die Stahlindustrie fordert eine grundlegende Änderung der „Ersatzbaustoffverordnung“. „Der mittlerweile 3. Arbeitsentwurf ist praxisfremd und konterkariert die umweltpolitischen Ziele zur Ressourceneffizienz und Ressourcenschonung“, so Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts für Baustoff-Forschung in Duisburg. Grundsätzlich wird die Schaffung bundesweit einheitlicher Standards für den Einsatz von mineralischen Baustoffen begrüßt. Allerdings darf dies nicht zum Ausschuss bewährter Einsatzfelder von Baustoffen aus der Stahlindustrie führen und bedeutende, derzeit ressourcenschonend eingesetzte Stoffströme in die Deponierung lenken.
„Wir brauchen hier eine einheitliche, praktikable und im Sinne der Ressourceneffizienz sinnvolle Lösung, die für alle Baustoffe gleichermaßen gilt“, fordert Reiche. Die schlackebasierten Baustoffe aus der Stahlindustrie beweisen ihre Umweltverträglichkeit durch ein engmaschiges Prüfungsnetz und genießen am Baustoffmarkt aufgrund ihrer technologischen Eigenschaften hohes Ansehen und Akzeptanz.
Durch den Einsatz von Schlacke basierten Baustoffen aus der Stahlindustrie wurde in den letzten Jahrzehnten der Abbau von 600 Mio. t Naturgestein vermieden. „Wir sind damit das beste Beispiel für gelebte Ressourcenschonung“, betont FEhS-Geschäftsführer Reiche.
Seit 2006 wird in Deutschland unter der Federführung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) eine bundesweit harmonisierte Regelung zum Einsatz von mineralischen Baustoffen angestrebt (aktuell mit dem 3. Entwurf von Juli 2015).
FEhS - Institut für Baustoff-Forschung e.V., Duisburg