Neue Materialien und innovative Fertigungstechnologien ergänzen die etablierten Bereiche der Metallindustrien. Eine Schlüsselrolle spielt die Digitalisierung der Prozesskette. Geradezu idealtypisch für eine durchgehend digitale Produktion von der Konstruktion am Bildschirm bis zum fertigen Bauteil stehen die generativen Verfahren des 3D-Drucks. Additive Fertigung auf Metallbasis erlaubt bei maximaler Designfreiheit eine Produktion von Metallteilen ohne Werkzeuge. Mit dem Laserschmelzen von Metall gewinnt der 3D-Druck als vollwertiges Fertigungsverfahren an Bedeutung, vor allem dann, wenn geringe Stückzahlen, eine komplizierte Geometrie und ein hoher Individualisierungsgrad gefordert sind.
Additive Fertigung ergänzt traditionelle Verfahren und lässt sich in die bestehende Produktion integrieren. Blechverarbeiter wissen um die Stärken additiv gefertigter Werkzeuge mit konturnahen Kühlkanälen für die Blechumformung; Stahlhersteller erweitern mit metallischem 3D-Druck ihr Geschäft. Beispielsweise durch den Druck großer Ersatzteile nach Bedarf, für die Stahlerzeugung oder den Bergbau. Die Herstellung von Metallpulvern für die additive Fertigung erweist sich für Edelstahlhersteller als interessantes Nebengeschäft zur Verwertung von Produktionsresten. Metallurgische Anlagenbauer erweitern mit dem Bau der zur Herstellung der Metallpulver erforderlichen Pulververdüsungsanlagen ihr Geschäft. Mit additiver Fertigung, in Ergänzung zu den etablierten Fertigungsverfahren wie der CNC-Fertigung zur Herstellung serienmäßiger Anlagenkomponenten, sind Konstrukteuren auch im metallurgischen Anlagenbau kaum Grenzen gesetzt.